Tierphysiotherapeutisches
Glossar

In diesem tierphysiotherapeutischen Glossar möchte ich wichtige Begriffe innerhalb der Tierphysiotherapie und aus meiner täglichen Praxis kurz erläutern. Dieses Glossar von „A wie Anamnese bis Z wie Zerrung" wird ständig erweitert und bearbeitet.

 

A

Abduktion

Abduktion beschreibt die Bewegung einer Gliedmaße vom Körper weg.

Adduktion

Adduktion beschreibt die Bewegung einer Gliedmaße zum Körper hin.

Akupunktur

Die Akupunktur ist eine sehr alte Behandlungsmethode der traditionellen chinesischen Medizin (TCM, in der Tiermedizin auch als TCVM). Mit feinen Nadeln werden an bestimmten Punkten des Körpers ( „Energiebahnen”) kleine Stiche gesetzt, die Energieblockaden im Körper lösen und Selbstheilungskräfte anregen sollen.

Amputation

Die Amputation ist die Abtrennung eines Körperteils vom Körper, meistens betrifft das eine Gliedmaße. Sie erfolgt in Notfällen als lebensrettende Maßnahme oder wenn die Heilung des Körperteils nicht mehr zu erwarten ist. So zum Beispiel nach einem Unfall oder einer Tumordiagnose. In der Regel kommen unsere Haustiere gut damit zurecht und können trotzdem ein lebenswertes Leben führen.

Analgesie

Analgesie ist ein Zustand, in dem Schmerz kaum oder gar nicht mehr wahrgenommen werden kann. Dieser Zustand kann künstlich mit entsprechenden Medikamenten hervorgerufen werden oder krankheitsbedingt durch beispielsweise eine Nervenschädigung.

Anamnese

Das erste Eingangsgespräch, in dem sich der Therapeut über Haltungsumstände, Vorerkrankungen, den Verlauf der Erkrankung und Risikofaktoren des Patienten erkundigt.

AROM - Active Range of Motion

AROM steht für „Active Range of Motion“ und beschreibt das aktive Bewegungsausmaß eines Gelenkes. Also wie weit kann das Tier sein Gelenk selbständig bewegen.

Arthritis

Die Arthritis beschreibt eine akute Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Sie geht meist mit starken Schmerzen für das Tier einher.

Arthrose

Die Arthrose ist eine der häufigsten Gelenkerkrankungen im Alter. Meist entsteht sie durch ein Missverhältnis zwischen der Beschaffenheit der einzelnen Gelenkanteile und deren Beanspruchung im Alltag. Sie kann zu einer vollkommenen Deformation des Gelenks und der beteiligten Knochen führen, was häufig mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen für das Tier einhergeht.

Ataxie

Eine Ataxie wird ausgelöst durch Schäden am Kleinhirn und den von ihm ausgehenden Nervenbahnen. Es kommt zu Gleichgewichtsstörungen und unkoordinierten Bewegungen. Typisch für eine Ataxie ist ein Gangbild, bei dem die Gliedmaßen regelrecht geschleudert werden.

Automutilation

Die Automutilation beschreibt ein selbstverletzendes oder selbstverstümmelndes Verhalten. Hier sind beispielsweise das Beißen in den eigenen Schwanz oder das Belecken der eigenen Pfoten bis auf die Knochen zu nennen. Dies ist eine schwerwiegende Verhaltensstörung und sollte unverzüglich tiermedizinischen und verhaltenstherapeutischen Fachpersonal vorgestellt werden.

Außenrotation

Die Außenrotation beschreibt ein im Stand und/ oder in der Bewegung nach-außen-rollen eines Gelenks oder Knochens.

B

BSV - Bandscheibenvorfall

Synonym werden Begriffe wie „Discusprolps” oder „Discushernie” verwendet. Eine Bandscheibe ist eine faserknorpelige Scheibe, die mittig einen gallertartigen Kern beinhaltet. Sie verbindet zwei Wirbelkörper miteinander. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der gallertartige Kern aus seiner Faserknorpelscheibe aus und verlagert sich bei Hund und Katze in den Rückenmarkskanal hinein. Dadurch kommt es zu neurologischen Ausfällen und starken Schmerzen. Je schneller eine tierärztliche Behandlung erfolgt, desto besser stehen die Chancen für das Tier.

Befund (tierphysiotherapeutischer Befund)

Nach der Anamnese erfolgt die aktive und passive Untersuchung des Patienten und die Beurteilung des momentanen körperlichen Status und ggf. der Schmerzen. Anhand der Ergebnisse werden die Befunde zusammengefasst.

BWS - Brustwirbelsäule

BWS ist die Abkürzung für Brustwirbelsäule. Sie besteht bei Hunden und Katzen aus 13 Wirbeln, die jeweils über ein Rippenpaar verfügen. Die Brustwirbel, die Rippen und das Brustbein bilden zusammen den knöchernen Brustkorb ( „Thorax").

C

Cavaletti

Cavalettis sind kleine Hindernisse aus Stangen und Hütchen, die für die Bodenarbeit genutzt werden. Ursprünglich aus dem Pferdesport stammend, kann man mit diesen Hindernissen ebenso die Konzentration, Beweglichkeit und Eigenwahrnehmung unserer Hunde und Katzen fördern.

caudal (kaudal)

Caudal ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „schwanzwärts”.

cervikal (zervikal)

Cervikal bedeutet soviel wie „den Hals betreffend”.

CES, CEKS - Cauda-equina-Kompressionssyndrom

Das Cauda-equina-Kompressionssyndrom beschreibt eine neurologische Erkrankung, bei der das Rückenmark im Übergangsbereich von der Lendenwirbelsäule zur Kreuzwirbelsäule komprimiert wird. Es kommt ebenfalls häufig zu einer Irritation der Spinalnerven in diesem Bereich. Diese Erkrankung führt zu unterschiedlichen Symptomen, wie Zehenschleifen an den Hintergliedmaßen, Probleme beim Aufstehen oder Springen, Überempfindlichkeit an der Beckenregion, Muskelatrophie an den Hintergliedmaßen, bis hin zu Lähmungen, Inkontinenz und starken Schmerzen.

Chondroitinsulfat

Chondroitinsulfat ist ein wichtiger Bestandteil des Gelenkknorpels. Es wird als Nahrungsergänzungsmittel bei verschiedenen Gelenkerkrankungen, wie zum Beispiel Arthrose empfohlen.

CMO - Craniomandibuläre Osteopathie

Die Craniomandibuläre Osteopathie beschreibt eine vererbbare, schmerzhafte Erkrankung der Kieferknochen. Häufig tritt sie bei Hunden im ersten Lebensjahr auf und geht einher mit Fieberschüben und Kieferschwellungen. Vor allem betroffen sind der West Highland White Terrier, der Scottish Terrier und der Cairn Terrier.

CNI - Chronische Niereninsuffizienz

Die chronischen Niereninsuffizienz ist eine der Alterserkrankungen der Katze. Diese Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine fortschreitende Abnahme der Nierenfunktion. Die CNI ist nicht heilbar, aber je nach Erkrankungsstadium ist es möglich unterstützend mit Medikamenten, einer Futterumstellung, Nahrungsergänzungsmitteln und ggf. einer Infusionstherapie der Katze noch eine Lebenszeit zu ermöglichen.

CDS - Cognitives Dysfunktionssyndrom

Bei dem cognitiven Dysfunktionssyndrom des Hundes handelt es sich um eine altersbedingte krankhafte Veränderungen im Gehirn. Durch die Ähnlichkeit zur Alzheimer-Erkrankung des Menschen wird sie häufig als Hunde-Alzheimer oder Hunde-Demenz bezeichnet. Symptome können Desorientiertheit, Verlust der Stubenreinheit, Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus oder zunehmende Ängstlichkeit sein.

Contusion (Kontusion)

Die Kontusion wird auch allgemein als Prellung bezeichnet. Durch Gewalteinwirkung von außen, zum Beispiel durch einen Schlag oder Tritt, werden Körpergewebe wie Haut, Muskulatur und Fettgewebe gequetscht. Einblutungen und Schwellungen können die Folge sein.

Coxarthrose

Die Coxarthrose beschreibt die Arthrose am Hüftgelenk unserer Vierbeiner. Häufig sind die Vertreter größerer Hunde- und Katzenrassen hiervon betroffen.

CTÜ - Cervicothorakaler Übergang

Der cervikothorakale Übergang ist der Abschnitt der Wirbelsäule, in dem die Halswirbelsäule in die Brustwirbelsäule über geht.

cranial

Cranial ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „kopfwärts”.

Cubitalarthrose

Die Cubitalarthrose beschreibt die Arthrose am Ellenbogengelenk unserer Vierbeiner.

Cushing-Syndrom

Das Cushing-Syndrom ist auch unter dem Begriff Morbus Cushing bekannt. Es ist eine endokrine, also die Hormone betreffende, Erkrankung, der eine Störung der Cortisolproduktion zu Grunde liegt. Die Ursache kann sowohl in einer Funktionsstörung der Hirnanhangsdrüse oder der Nebennieren liegen. Der ständig erhöhte Cortisolspiegel führt zu Symptomen wie Haarausfall, einen tonnenartig aufgewölbten Bauch, ein verstärktes Durst- und Hungergefühl und häufiges Urinieren. Eine medikamentöse Therapie kann dem Tier ein relativ unbeschwertes Leben mit der Erkrankung ermöglich, unbehandelt führt es aber über kurz oder lang zum Tod.

CWS - coccygeale Wirbelsäule

CWS ist die Abkürzung für die coccygeale Wirbelsäule und beschreibt die Schwanzwirbelsäule. Sie kann aus unterschiedlich vielen Wirbeln bestehen.

D

degenerativ

Ein Gewebe (hierzu zählen auch Knochen und Gelenke) oder auch ein Organ kann degenerativ verändert sein. Das bedeutet, dass durch Alterungsprozesse, Abnutzung oder Verschleiß nur noch eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit vorhanden ist.

DLSS - Degenerative lumbosakrale Stenose

DLSS ist ein Synonym für das Cauda-equina-Kompressionssyndrom.

Dehnung

Eine Dehnung wird an einzelnen Muskeln oder ganzen Muskelgruppen vorgenommen. Unter der Dehnung kommt es zu einer Verlängerung des Muskelgewebes. Sie wird eingesetzt zur Beseitigung von Muskelverkürzungen und soll die Elastizität eines oder mehrerer Muskeln erhalten oder wiederherstellen.

Dekubitus

Als Dekubitus wird ein Druckgeschwür bezeichnet. Bei Hunden findet man diese „Liegeschwielen” häufig an den Ellenbogen, da dort die Haut direkt über dem Knochen liegt und kein schützendes Polster vorhanden ist. Durch den Druck kommt es zu lokalen Schädigungen an der Haut und des darunter liegenden Gewebes.

Demenz

Bei Tieren wird von dem Cognitiven Dysfunktionssyndrom („CDS”) gesprochen.

Dermatom

Ein Dermatom beschreibt ein bestimmtes, abgegrenztes Hautareal, welches durch ein Spinalnervenpaar innerviert wird.

Diabetes mellitus

Diagnose (physiotherapeutische Diagnose)

Nach der Anamnese und der Befundung erfolgt die Interpretation der Ergebnisse.

Discusprolaps, Discushernie

Beides sind Synonyme für einen Bandscheibenvorfall.

Disposition

Die Disposition (auch Rassenprädisposition) ist die angeborene oder auch erworbene Anfälligkeit eines Organismus für bestimmte Erkrankungen.

Distorsion

Die Distorsion ist ein anderer Begriff für eine Verdrehung, Verstauchung oder Zerrung.

dorsal

Dorsal ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „rückenwärts”.

Druckdolenz

Druckdolenz ist ein anderer Begriff für Druckschmerzhaftigkeit oder Schmerzempfinden auf Druck.

E

ED - Ellenbogengelenksdysplasie

Elektrotherapie

Entzündung

Exostose

Extension

Extension bedeutet „Streckung” und wird für die Beschreibung der Gelenkbeweglichkeit genutzt.

F

Faszien

Femurkopfnekrose, aseptische

Synonym für diese Erkrankung wird auch die Bezeichnung „Morbus Legg-Calvé-Perthes” verwendet.

Festliegen

Fibrose

Flat-Puppy-Syndrom

Flexion

Flexion bedeutet „Beugung” und wird für die Beschreibung der Gelenkbeweglichkeit genutzt.

FPC - Frakturierter Processus coronoideus

Fraktur

G

Gate-Control-Theorie

Gelenkbockade

Eine Gelenkblockade ist eine Funktionsstörung des Gelenks, die eine Einschränkung der Beweglichkeit zur Folge hat. Meist ist Schmerz eine Ursache dieser reversiblen, also wieder umkehrbaren Störung.

Gelenkspiel

Als Gelenkspiel wird der Bewegungsspielraum des Gelenks bezeichnet. Beteiligt daran sind die knöchernen Gelenkpartner, die Gelenkkapsel und die gelenkumgebenden Strukturen.

Geriatrie

Die Geriatrie ist zum einen die Altersmedizin und zum anderen auch die Lehre der Krankheiten des Alters.

Gonarthrose

Die Gonarthrose beschreibt die Arthrose am Kniegelenk unserer Vierbeiner.

Goniometrie

Bei der Goniometrie wird eine Winkelmessung an den Gelenken durchgeführt, um den Beweglichkeitsgrad zu bestimmen. Dieser Ausgangswert kann später zur Therapieerfolgskontrolle herangezogen werden.

Graciliskontraktur

H

Hartspann

Ein Hartspann ist eine anhaltende Anspannung oder Verkrampfung der Muskulatur, die für das Tier sehr schmerzhaft sein kann.

HD - Hüftgelenksdysplasie

Hemilaminektomie

Die (Hemi-)Laminektomie ist eine Operationsmethode an der Wirbelsäule.

Hemiparese

Hemiplegie

HWS - Halswirbelsäule

HWS ist die Abkürzung für Halswirbelsäule. Sie besteht bei Hund und Katze aus sieben Wirbeln.

Hydrotherapie

Hypo-/ Hyperalgesie

Hypo-/ Hypermetrie

Hypo-/ Hypermobilität

Hypothyreose

Hyperthyreose

I

Iliosakralgelenk

Inkontinenz

Innenrotation

Die Innenrotation beschreibt ein im Stand und/ oder in der Bewegung nach-innen-rollen eines Gelenks oder Knochens.

Intentionstremor

IPA - Isolierter Processus anconaeus

ipsilateral

isometrisch

J

Joint Play

Der Begriff Joint Play wird Synonym für „Gelenkspiel” verwendet.

K

KBR - Kreuzbandriss

Keilwirbel

Kibler-Falte

Die Kibler-Falte ist eine Testung der Verschieblichkeit der Haut. Hierbei können u.a. krankhafte Veränderungen, schmerzhafte Bereiche, Verdickungen in und unter der Haut festgestellt werden.

Koma

Koma beschreibt den völligen Verlust des Bewusstseins. Das bedeutet, dass das Tier keine Reaktion mehr auf Berührungen, Geräusche oder Schmerzen zeigt.

Kontraindikation

Auch „Red Flags“ genannt. Es gibt medizinische Gründe, die bestimmte Maßnahmen oder Therapieformen verbieten.

Kontraktur

kontralateral

Krampf

Kyphose

L

Lähmung

Lahmheit

Lasertherapie

lateral

Lateral ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet „seitlich” oder „die Seite betreffend”.

Lateroflexion

Lordose

LSÜ - Lumbosacraler Übergang

Der lumbosacrale Übergang ist der Abschnitt der Wirbelsäule, in dem die Lendenwirbelsäule in die Kreuzwirbelsäule bzw. das Kreuzbein über geht.

LSÜ-Twist

lumbal

Luxation

LWS - Lendenwirbelsäule

Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage gehört neben der Kompressionstherapie zur „Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie“. Sie ist ein Behandlungskonzept zur Therapie verschiedener Ödemerkrankungen.

M

Magnetfeldtherapie

Manuelle Therapie

Physiotherapeutisches Konzept zur Behandlung von Muskeln, Gelenken und Nerven.

Massage

medial

Medial ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „zur Mitte hin”.

Morbus Osgood-Schlatter

Muskelatrophie

Motorik

Myasthenia gravis

Myelopathie, degenerative

Myogelosen

N

Nekrose

Neoplasie

Neuralgie

Neuraltherapie

Neuritis

Neurodynamik

Das Nervensystem ist in der Lage, mit der Körperbewegung zu gleiten. Ist diese Gleitfähigkeit z. B. aufgrund von Entzündungen oder adhäsiven Prozessen gestört, können verschiedene Problematiken entstehen.

Neurotransmitter

Nozizeptoren

Nystagmus

O

O-Beinigkeit

O-Beinigkeit wird auch als Varusstellung bezeichnet.

Oberflächensensiblität

OCD - Osteochondrosis dissecans

Orthesen

Osteopathie

Osteophyten

Osteosarkom

P

palmar

Palmar ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „die Handfläche betreffend”.

Palpation

Parese

Paralyse

Patellaluxation

Pathologie

Periost

PNS - Peripheres Nervensystem

plantar

Plantar ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „die Fußsohle betreffend”.

Plexus brachialis

Plexus lumbosacralis

PNS - Peripheres Nervensystem

PNF - Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilisation

PROM

Den Begriff findet man in Therapieberichten. Er ist ein Kürzel für „Passive Range Of Motion“ und beschreibt das passive Bewegungsausmaß eines Gelenkes.

Q

Querfriktion

Quetschung

R

Radialislähmung

Reflex

Reizstromtherapie

Rehabilitation

Rezeptoren

Rollstuhl

Rückenmark

Ruptur

S

sacral

Sacral bedeutet soviel wie „am oder im Kreuzbein". Das Kreuzbein ist ein Teil der Wirbelsäule und liegt zwischen den beiden Hüftknochen.

Sacrum

Sacrum ist ein anderer Begriff für das Kreuzbein, welches ein Teil der Wirbelsäule ist. Es besteht eigentlich aus drei Wirbeln, die aber zu einem Knochen verwachsen sind.

Schmerzen

Schwimmersyndrom

Skoliose

Die Skoliose ist eine Deformation der Wirbelsäule, bei der diese eine seitliche s-förmige Verkrümmung aufweist.

Spasmus

Spinalnerven

Spondylose

Spurbreite

Stenose

Stupor

Subluxation, atlantoaxiale

T

Taping

Taping bedeutet soviel wie aufkleben. Es werden elastische Tapes aus Baumwolle genutzt, die mit einer Klebeschicht aus Acryl versehen sind. Das Taping kann bei verschiedenen Beschwerden oder Verletzungen zum Einsatz kommen. Es kann körpereigene Genesungsprozesse stimulieren, Schmerzen reduzieren, die Körperwahrnehmung steigern, die Stabilität verbessern oder auch als Unterstützung bei der Lymphtherapie eingesetzt werden.

TENS - Transcutane elektrische Nervenstimulation

TEP - Totalendoprothese

Tiefensensibilität

Therapie

Eine Therapie ist eine Behandlung bzw. ein Verfahren zur Genesung nach Krankheiten, Verletzungen oder auch seelischen Traumata. Die Voraussetzung für eine Therapie ist eine Diagnose.

thorakal

Thorakal bedeutet soviel wie „den Brustkorb betreffend”.

TLÜ - Thorakolumbaler Übergang

Der thorakolumbale Übergang ist der Abschnitt der Wirbelsäule, in dem die Brustwirbelsäule in die Lendenwirbelsäule über geht.

Tonus

Als Tonus wird die Grund- oder Ruhespannung lebender Gewebe, wie Haut, Bindegewebe oder Muskulatur bezeichnet. Ein zu hoher Tonus wird als Hypertonus, ein zu niedriger als Hypotonus bezeichnet. Fehlt die Grundspannung komplett, bezeichnet man diesen Zustand als Atonus.

TPLO - Tibia Plateau Leveling Osteotomy

Die TPLO ist eine Operationsmethode nach einem Kreuzbandriss im Knie. Beim Hund ist in den meisten Fällen das vordere Kreuzband betroffen. Bei einer TPLO wird knochenchirurgisch der Winkel des Schienbeinkopfes verändert, sodass die Gelenkfläche nicht mehr nach vorne abfällt, sondern nahezu waagerecht wird. Dies verändert die Biomechanik im Kniegelenk und es bleibt stabil, ohne dass ein Bandersatz notwendig wird.

Traktion

Die Traktion ist eine manuelle Behandlungsmethode, bei der die beiden Gelenkflächen eines Gelenks mittels einer Zugausübung durch den/die Therapeut:in voneinander leicht entfernt werden. Es kommt zu einer Straffung der Gelenkkapsel, die das Gelenk umgebende Muskulatur wird entspannt und es kann eine Schmerzlinderung eintreten.

TTA - Tibial Tuberosity Advancement

Die TTA ist eine Operationsmethode nach einem Kreuzbandriss im Knie. Beim Hund ist in den meisten Fällen das vordere Kreuzband betroffen. Es wird eine knochenchirurgische Veränderung an der vorderen Schienbeinseite vorgenommen. Ein Teil des Knochens wird erst entfernt und dann in veränderter Lage mit einem Abstandshalter wieder fixiert. So wird die gesamte Biomechanik verändert und eine Stabilisation des Kniegelenks erreicht, ohne das gerissene Kreuzband ersetzen zu müssen.

Tremor

Als Tremor wird ein nicht willentlich steuerbares, rhythmisches Muskelzittern bezeichnet.

Triggerpunkt

Wird ein Muskel chronisch oder kurzfristig stark überlastet, kommt es zu einer Ischämie, d. h. zu einer Sauerstoffunterversorgung. Als Folge kann es u. a. vorkommen, dass sich einzelne Muskelfasern nicht mehr voneinander lösen. So kommt es zu schmerzhaften „Knötchen“, die auch in angrenzende Areale ausstrahlen können.

Trismus

Als Trismus wird ein Krampf der Kaumuskulatur bezeichnet, der zu einer Kiefersperre führt.

Tumor

Im medizinischen Sinne ist „Tumor” ein Teil der physiologischen Entzündungsreaktion des Körpers und meint eine Schwellung.

Im umgangssprachlichen Gebrauch wird der Begriff aber häufig für eine Neoplasie oder (Krebs-) Geschwulst verwendet, die entweder gut-(benigne) oder bösartig (maligne) sein kann.

U

Übergangswirbel

Ein Übergangswirbel wird auch als Schaltwirbel bezeichnet. Er befindet sich am Übergang von einem Wirbelsäulenabschnitt zum nächsten und weist anatomische Eigenarten beider Abschnitte auf. So kann beispielweise der erste Lendenwirbel ein- oder beidseitig noch Rippen aufweisen, die normalerweise nur an den Brustwirbeln zu finden sind. Solche Wirbel können für das Tier vollkommen symptomlos bleiben und sind häufig nur ein Zufallsbefund bei einer Röntgenuntersuchung. Individuell können sie aber auch Probleme bereiten und zu Schmerzen, Muskelverhärtungen oder neurologischen Symptomen führen.

Überköten

Als Überköten wird das unnatürlich Aufsetzen der Pfote auf den Pfotenrücken bezeichnet. Diese Pfotenstellung weist auf ein neurologisches Problem hin. Während einer neurologischen Untersuchung wird die Pfote ebenfalls in diese Position gebracht und ermittelt, wie schnell das Tier seine Stellung wieder korrigiert.

Ultraschall, therapeutischer

Als therapeutischer Ultraschall wird ein physikalisches Therapieverfahren bezeichnet, welches mit Ultraschallwellen arbeitet. Diese gelangen je nach verwendeter Frequenz tief in das zu behandelnde Gewebe hinein. Die Therapie soll körpereigene Selbstheilungskräfte anregen, die Durchblutung fördern, Schmerzen lindern, Entzündung hemmen und Muskeln entspannen.

V

Valgusstellung

Die Valgusstellung bezeichnet ein Gelenk, welches in seiner Stellung nach innen geknickt zu sein scheint. Sie wird auch als X-Beinigkeit bezeichnet und betrifft sehr häufig das Kniegelenk ( „Genu valgum”).

Varusstellung

Die Varusstellung bezeichnet ein Gelenk, welches in seiner Stellung nach außen geknickt zu sein scheint. Sie wird auch als O-Beinigkeit bezeichnet und betrifft sehr häufig das Kniegelenk ( „Genu varum”).

ventral

Ventral ist ein Begriff der Richtungsbeschreibung am tierischen Körper und bedeutet soviel wie „bauchwärts”.

Verquellung

Eine Verquellung beschreibt eine lokal begrenzte Ödematisierung des Gewebes, zum Beispiel der Haut. Das bedeutet, dass in diesem Beispiel die Hautschichten mehr Gewebewasser enthalten, als das normalerweise der Fall ist. Diese Einlagerung kann zu einem veränderten Aussehen, zu einer Vergrößerung oder zu einer Veränderung der Beschaffenheit des Gewebes führen.

Vestibularsyndrom

Das Vestibularorgan ist das Gleichgewichtsorgan des Körpers und befindet sich im Innenohr und im Gehirn. Das Vestibularsyndrom kann sehr plötzlich und „aus dem Nichts heraus” auftreten und ist eine Störung der Funktion dieses Organs. Es führt zu Symptomen wie Kopfschiefhaltung, Gleichgewichtsstörungen, Nystagmus (schnelles Hin- und Herbewegen der Pupillen), Übelkeit und Erbrechen. Es tritt sehr häufig bei älteren Hunden auf. Liegt die Ursache im Innenohr, ist die Prognose häufig gut und die meisten Hunde erholen sich nach 2-3 Wochen wieder davon.

VNS - Vegetatives Nervensystem

Das Nervensystems des Körpers besteht aus dem zentralen, dem peripheren und dem vegetativen Nervensystem. Das vegetative Nervensystem (auch als autonomes Nervensystem bezeichnet) setzt sich aus dem Sympathikus und dem Parasympathikus zusammen. Diese steuern unsere nicht willentlich beeinflussbaren Körperprozesse, wie die Herztätigkeit, Organfunktionen, Stoffwechselprozesse oder die Stressreaktion.

W

Wasserrute

Wobbler-Syndrom (engl. to wobble = „wackeln”)

Synonym für das Wobbler-Syndrom werden auch Begriffe wie „Cervikale Malformation”, „Cervikale Spondylopathie”, „Cervikale Spondylomyelopathie” oder „Spinale Ataxie” verwendet. Es ist ein Symptomkomplex, der durch eine Nervenschädigung im Halsbereich hervorgerufen wird. Es werden das Rückenmark und/ oder die Spinalnerven komprimiert, was zu starken Schmerzen im Halsbereich, Ataxien, Zehenschleifen und Lähmungen führen kann. Besonders betroffen sind Dobermann, Pinscher und Deutsche Doggen.

X

X-Beinigkeit

X-Beinigkeit wird auch als Valgusstellung bezeichnet.

X-Strahlen

X-Strahlen ist eine Abkürzung für Röntgenstrahlung.

Y

Z

Zehenschleifen

Das Zehenschleifen äußert sich in unterschiedlich stark abgenutzten Krallen und einem „Schlürf-Geräusch” beim Laufen. In der Regel stecken neurologische Erkrankungen dahinter, die die Nerven komprimieren und die Reizweiterleitung in die Gliedmaße behindern. Mögliche Erkrankungen, die Zehenschleifen hervorrufen können, sind Bandscheibenvorfälle, das Cauda-equina-Kompressionsysndrom oder Spondylosen.

Zerrung

Eine Zerrung (oder auch Distension, Distorsion) ist eine Verletzung des Bewegungsapparates, die durch eine zu starke Dehnung von Muskeln, Sehnen und Bändern entsteht. Ursachen können beispielsweise eine falsche Durchführung einer Dehnung, ein Unfall oder eine plötzliche Überbelastung sein.

Zirkumduktion

Die Zirkumduktion ist eine halbkreisförmige Bewegung einer Gliedmaße, die durch eine Störung nicht in normaler Weise nach vorne geführt werden kann.

ZNS - Zentrales Nervensystem

Das Nervensystems des Körpers besteht aus dem zentralen, dem peripheren und dem vegetativen Nervensystem. Das zentrale Nervensystem setzt sich aus Gehirn und Rückenmark zusammen. Es nimmt Informationen des gesamten Körpers auf, verarbeitet sie und steuert die Reaktion darauf. Es ist daher zuständig für die Bereiche Bewusstsein, Gedächtnis, logisches Denken, Motorik, Emotionen und Gefühle.